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Wir sagten der Dame, dass wir dies auch nicht vorhaben, da wir heute das erste Mal hier seien und uns erst einmal erkundigen wollten, wie es ablaufen würde, welch Möglichkeiten es gäbe und ob die “laut Internetseite beschriebenen Tiere“ überhaupt etwas für uns wären. Daraufhin sagte die Dame uns wieder nur, dass heute keine Vermittlung sei.

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Wir machten uns also auf den Weg zu den Hunden.

Es war ein furchtbarer Anblick: Alle Hunde in Einzelhaltung, viele verschüchternde und viele aufbrausende Hunde, die gleich ans Gitter sprangen.

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Dennoch fanden wir zwei unserer “Internethunde“. Doch die Beschreibung am Gitter war nichtssagend.

Als wir endlich eine Mitarbeiterin im Hundeabteil fanden und ihr sagten, wir würden gerne mehr über das Tierheim wissen und würden auch gern einen Hund aufnehmen, bekamen wir zur Antwort:“Heute ist keine Vermittlung“.

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Wir ignorierten den genervten Unterton und fragten nach unseren “zwei Kandidaten“ oder welchen Hund sie uns empfehlen könnte.

Wir erzählten von unserem Haus am Dorfende, unserem großen Grundstück und unseren Erfahrungen mit Hunden (Mein Mann und ich sind mit Hund(en) aufgewachsen. Ich sogar 8 Jahre lang mit einem Rottweiler) und erzählten von unseren Wunsch, einem mittelgroßen bis großen Hund ein neues Zuhause zu geben.

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Sie musterte uns von oben bis unten und sagte wortwörtlich:“Das können Sie vergessen, so einen Hund haben wir nicht.....

Und muss er sich auch mit DEM vertragen? “ Der Blick fiel auf unseren Sohn.

Was wollte sie jetzt von uns hören: “Ääähm ja. Es tut mir ja leid, aber den haben wir seit drei Jahren am Hals????“(Ironie)

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Ich war kurz davor, alles hinzuwerfen, doch mein Mann sagte ruhig, ob sie denn nicht einen Hund hätten, wo sie denkt, dass er vielleicht doch zu uns passen könnte. Ohne zu überlegen führte sie uns zu einem kleinen Hund, Foxterriergröße und sagte uns: “Der höchstens - ist erst seit 2 Monaten bei uns - nicht leinenführig, hyperaktiv und ich habe keine Ahnung, ob er sich mit Kindern verträgt!“
BOMBE, passt ja voll zu dem beschriebenen. Danke fürs Zuhören!

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Dennoch tat dieses Geschöpf uns leid. Ein Kontakt war nicht möglich, da die Mitarbeiterin keine Zeit hatte und heute (Sie ahnen es,) ja eh keine Vermittlung sei. Die Hunde sitzen in Zwingern und davor noch eine Glaswand. Also keine Chance, in irgend einer Weise Kontakt mit dem Mäuschen aufzunehmen.

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Wir stellten noch etliche Fragen zu dem armen Kerl, wie Vorgeschichte, Stubenreinheit,Verträglichkeit mit Katzen usw. - nur Antworten bekamen wir keine. Er sei ja erst zwei Monate da!!!!
Wir waren geschockt.


Die Dame sagte noch: “Falls sie wieder kommen sollten, bringen sie bitte ein Führungszeugnis und ein Dokument vom Katasteramt mit!  Schließlich kann jeder behaupten ein großes Grundstück zu besitzen. “

Wir nickten und fragten nur noch nach einem Vorvertrag oder einer Selbstauskunft, denn die Dame erwähnte etwas von Vertrag, da man vorher wohl auch nicht mit einem Hund mal Gassi gehen könnte.


Die Antwort kam wieder wie aus Pistole geschossen:“Heute geht das nicht! Es ist heute keine Vermittlung!“

Ganz ehrlich, ich habe Abitur, mein Mann ist studierter Meister. Ich glaube nicht dass wir so doof aussehen, dass man uns das Vernittlungsthema gefühlte 20 Mal sagen muss....


Unser Weg war umsonst, wir waren geschockt u total erschüttert. Dieses Tierheim möchte, meiner Meinung nach, keine Tiere vermitteln.

Wir haben gehört, dass das Tierheim Leipzig Geld pro Tier und pro Tag bekommt. Wenn es stimmt, würden wir wenigstens etwas nachvollziehen können, warum so mit den potenziellen Bewerbern umgegangen wird. Aber Leid tragend sind diese armen Tiere.

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Wir haben nun seit 1 1/2 Jahren eine Schäferhundmischlingshündin aus dem Auslandstierschutz Bulgarien. Sie wurde schlimm misshandelt, hatte panische Angst vor Männern u wog nur noch 7 kg.
Mittlerweile ist sie recht selbstbewusst, hatte keine Angst mehr vor dem männlichen Geschlecht und ist die dankbarste Hündin überhaupt.

Und dennoch denken wir oft an die armen Seelen im Tierheim Leipzig."

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