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Dieser Bericht stammt von einer Frau, die vor wenigen Jahren 9 Monate im Tierheim Leipzig arbeitete.

Um ihre Anonymät zu wahren, veröffentlichen wir den genauen Zeitpunkt ihrer Tätigkeit nicht.

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"Meine einzige Aufgabe im Hundehaus war die Reinigung der Hundehäuser. Bis ich den Hundeführerschein machen durfte, wurde mir jeglicher Hundekontakt verboten - ohne Rücksicht auf vorhandene Fähigkeiten. Selbst ein kurzer Spaziergang mit kleinen, alten Hunden war mir untersagt.

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Nach einer geraumen Zeit durfte ich bei der Fütterung der Hunde helfen. Eine Kollegin hatte die Idee, das Futter in die Zwinger zu streuen. Ich übernahm das, weil die Hunde dadurch ein Minimum an Beschäftigung erhielten. Eine andere Kollegin berichtete es der Vorgesetzten ...

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Die Hunde haben keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten.

Sie sind den größten Teil der Zeit allein in ihren Zwingern.
Zwei Mal am Tag durften sie für ca. 15 Minuten alleine in den Auslauf.


In den Zwingern sind oft nur Plastikkörbchen, da die Hunde ihre Energie an den Körbchen auslassen und sie zerstören.

Zum Problem wird das bei alten und kranken Hunden.

Alternativ sollte man den Hunden eine Beschäftigung bieten.

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Die Mitarbeiter haben oft in der Pause debattiert, wie wenig Zeit sie haben. Dabei wäre genug Zeit gewesen, sich mit den Tieren zu beschäftigen.

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Vor den Gebäuden des Tierheims befindet sich ein großer Hundeplatz mit Longierzirkel. Dieser wurde nicht EIN Mal benutzt, als ich dort angestellt war (9 Monate).

Selbst mit aggressiven Hunden wurde nicht trainiert. Sie wurden im Gegenteil eher separiert.

Damit ist keine Resozialisierung möglich!

 

Die Tierheimmitarbeiter waren oft sogar nicht in der Lage, mit den Hunden spazieren zu gehen.

Die interessierten Gassigänger wurden vertrieben durch die Voraussetzung, dass sie den Hundeführerschein machen mussten.

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Während meiner Arbeitszeit in Breitenfeld wurden mehrere Hunde auf Grund ihrer Verhaltensstörung eingeschläfert - z.B. ein Staffordshire Terrier und ein Ridgeback-Mix, der dauerhaft isoliert in der Quarantäne lebte. Mit ihm wurde nicht trainiert.

Kein Mitarbeiter hat sich an dieses Tier rangetraut. Allerdings kam er als Junghund mit ca. 7 Monaten ins Tierheim und war damals noch kein Problemhund.

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Die Vermittlung der Hunde schien bei vielen Mitarbeitern und dem TH-Chef, Herrn Sp., auch unerwünscht zu sein. Die Behandlung der Interessenten war meist mehr als unfreundlich. Die Hunde werden schlecht geredet

und den Menschen wird gar nicht erst die Möglichkeit gegeben, sich zu beweisen.
Voraussetzungen waren, dass der Hund nie alleine ist, keine Treppen steigen muss und auf ein großes Grundstück kommt.
Diese Vorstellungen sind utopisch.

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Auch ich habe zwei mal versucht, einen Hund zu adoptieren.

Während meiner Anstellung wurde es mir durch Herrn Sp. nicht gestattet mit den Worten:

"Sie können in ihrem Leben noch genug Tiere retten. Besuchen Sie doch zuvor noch ein paar Trainings!"

Er hatte keine Kenntnisse über mich und meinen Wissensstand.

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Beim zweiten Mal habe ich in der Tierklinik gearbeitet. Der Hund durfte mit in die Arbeit, es gab ein festes Einkommen und eine professionelle medizinische Betreuung war gewährleistet.

Ich habe keinen mittelgroßen Hund bekommen, weil ich in der vierten Etage wohnte. Wobei ich erwähnte, dass es maximal für zwei Jahre wäre.

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Zudem wurden mir manche Hunde regelrecht schlecht geredet und als hyperaktiv vorgestellt. Dabei waren es einfach nur agile und unterforderte Junghunde.

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Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Hunde durch die Umstände und Mitarbeiter sehr schlechte Vermittlungschancen haben.

Bei Problemhunden wird das Verhalten dort immer schlimmer, bis sie am Ende euthanasiert werden.

Es waren für mich einige Missstände zu erkennen."

Neun Monate als Mitarbeiter im Tierheim Leipzig

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