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Keine Chance

"MONATELANGER KAMPF -

                           ALLES VERGEBLICH..."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es lohnt sich, diesen Bericht über einen langen Kampf um den geliebten Hund zu Ende zu lesen. Man kann die Situation der Betroffenen durch die detaillierte Schilderung einmal "hautnah" miterleben...

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"Ende Februar 2016 entschieden wir uns für einen Staffmix aus dem Tierheim LEIPZIG.

 

Mein Mann und ich besuchten das Tierheim Leipzig und sahen Kevin. Ich konnte bereits hinter der Scheibe zu ihm Kontakt aufnehmen - nur durch Handzeichen, auf die er sofort reagierte. Auch im Außenbereich ließ er sich durch das Gitter im Außeinbereich sich streicheln und verwöhnen ließ, in Rückenlage.

Trotz dass wir mehrfach vor Ort waren, mussten wir einen Termin zum Gassigehen vereinbaren.

Dies klappte nach vielen Telefonaten nach 14 Tagen!

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Wir gingen mit Kevin einige Male Gassi - mein Mann und ich, aber auch ich allein - stets ohne Maulkorb. Sehr schnell entschieden wir uns dafür, ihn nach Hause zu holen.

Darauf hin begann der Kampf um den Hund:

Uns wurde durch das TH-Personal abgeraten, Kevin zu adoptieren... Es wäre nicht der richtige Hund etc.

 

Da wir alle Fragen leider ehrlich beantwortet hatten, war im TH natürlich auch bekannt, dass wir bereits eine Hündin hatten.

(Wir hatten immer schon mehrere Hunde, immer aus zweiter oder dritter Hand.)

Kevin als Zweithund zu halten, sah man seitens des Tierheims als sehr problematisch.

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Nun sollten wir erneut einen Termin im TH vereinbaren, um mit unserer Hündin eine Gegenüberstellung zu machen.

Bis wir allerdings mit unserer Hündin ins TH kommen konnten, vergingen Wochen. Man ließ uns zappeln, man antwortete am Telefon schnippisch:Ja, wir müßten warten. TH-Chef, Herr Sp., hat keine Zeit... Der Termin wurde immer wieder verschoben - Doch wir blieben dran...

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Nach vielen Wochen durften wir endlich mit unserer kleinen Hündin (Bulldog/Beagle) zur "Gegenüberstellung" ins TH kommen.

Man verpasste unserer Kleinen einen Wahnsinns-Maulkorb. Diesen durfte sie allerdings nach 10 Minuten in dem Auslauf dann ablegen, weil man wohl einsah, dass unsere Hündin gar nicht weiß, was beißen ist...

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Kevin hielt zunächst Abstand zu unserer Hündin. Doch als wir Menschen das Gehege verließen, näherte er sich ihr zunächst ganz vorsichtig - später zunehmend interessiert. Es gab keinerlei Aggressionen zwischen den beiden und ich war super glücklich: "Wie schön! Das passt! Endlich können wir Kevin nach Hause holen!"


Leider wurde ich zwei Minuten später durch das TH-Personal eines Besseren belehrt.

Beide Hunde wurden aus dem Auslauf geführt. Ich hatte Kevin an der Leine, der noch seinen Maulkorb trug, und meine kleine Bulldoge war bei der Tierpflegerin an der Leine, was sie nicht so toll fand.

Sie kläffte den Kevin deshalb ununterbrochen an und Kevin zeigte Null Aggression.

Er schmiegte sich einfach nur an, setzte sich hin wie ein Bär und knurrte nicht einmal,

obwohl er so angebellt wurde! Er war völlig ausgeglichen.

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Dies konnte ich auch beim Spazierengehen beobachten: Egal welcher Hund entgegenkam und selbst wenn wir nur mit einem Meter Abstand uns mit Gassigängern unterhielten - Kevin zeigte NIE auch nur Anzeichen von Aggression.

Die anderen Ausführer freuten sich übrigens sehr, dass wir mit Kevin unterwegs waren, darüber, wie er mit uns kuschelte usw. Sie waren alle freudig überrascht von diesem tollen Hund...

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Obwohl die Begegnung mit unserer Hündin so gut verlaufen war und auch sonst alles zwischen uns und Kevin wunderbar passte, wurde uns seitens des Tierheims gesagt, dass Kevin nicht der richtige Hund für uns wäre.

Es waren immer wieder neue Dinge, womit sie uns unsicher machten: Kevin wäre aggressiv, er könne eines Tages sogar unseren anderen Hund totbeißen...

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Dabei widersprachen sich auch verschieden Aussagen über den Hund. Jede Tierpflegerin erzählte etwas anderes.

So hatte er plötzlich Futteraggressionen oder sein Umgang mit Resourchen wäre problematisch.

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Dazu kann ich berichten, dass ich selbst zu Anfang ihm z.B. Stöcke auf Kommando wegnehmen konnte, obwohl ich für Kevin damals quasi noch eine unbekannte Person war. Auch Futter ließ er sich problemlos wieder wegnehmen.

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Ich ging mit einem älteren Herrn ins Tierheim, der dem Tierheim immer fleißig spendete, und versuchte, ob dieser vielleicht die Verantwortlichen umstimmen könnte. Doch TH-Chef Michael Sp. ließ uns auf eine ganz unangenehme Art und Weise regelrecht abblitzen. (Man kommt bei ihm nicht zu Wort...)

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Zu einem weiteren Besuch beim TH-Chef bat ich eine mir bekannte Hundetrainerin, mich zu begleiten. Diesmal brachte Herr Sp. wieder andere Begründungen vor, drehte mir persönlich jedes Wort im Munde um...

Es war auch eine weitere Mitarbeiterin anwesend, denn Herr Sp. führt nie allein Gespräche - (auch die Mitarbeiter nicht). Es gab immer wieder andere Ausreden: Kevin wäre zu gefährlich. Eine Adoption wäre nicht zu verantworten.

Dann waren unsere Enkel der Grund, die vielleicht einmal zu Besuch kommen - und er als Chef hätte gegenüber dem Veterinäramt Verpflichtungen usw.

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All das war in keiner Weise stimmig oder einleuchtend. Bei uns wurde in all den Wochen sehr viel Angst geschürt, obwohl ich diese NIE gegenüber dem Hund empfand.

 

                                        Alles war vergeblich - Keine Chance!!!

Dies musste ich nach wochenlangem Kampf schweren Herzen leider eingestehen.

 

Da wir uns in den Hund schon so verliebt hatten, versuchte ich wenigstens, eine sog. Betreuungs-Patenschaft für ihn zu übernehmen, damit ich weiterhin Kontakt zu ihm haben konnte. Monatlich wurden dafür 10 € von meinem Konto abgebucht und ich musste einen Vertrag unterschreiben.

In diesem Vertrag stand übrigens auch drin, dass man keinen näheren Kontakt zum Hund herstellen sollte und dass der Hund auf einmal einen Maulkorb tragen musste.

Damit ich Kevin weiter sehen durfte, habe ich dies alles unterschrieben.

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Bis der Patenschaftsvertrag abgeschlossen war, verstrich wiederum reichlich Zeit und wir bekamen ihn auch nur, weil wir mit Leuten vor Ort darum gekämpft hatten.
Beliebt und gern gesehen waren wir nicht - dies bekamen wir zu spüren.

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Nach der Gassirunde musste man warten und warten, bis jemand den Hund wieder in Empfang nahm.

Dies war nicht so tragisch, denn während der Wartezeit spielte ich und kuschelte mit dem Hund im Flur.

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Nachdem wir wieder einmal ewig gewartet hatten und Kevin vor mir auf dem Rücken lag und sich kraulen ließ, nahm ich ihm den Maulkorb ab.

Der Maulkorb spießte Kevin ständig ins Auge und darunter war bereits eine kleine Wunde, die blutete.

Zur Erklärung: Wir saßen bereits längere Zeit im Flur vor seinem Zwinger, weit und breit war kein Mensch

und kein Tier unterwegs und der Hund war unter meiner Kontrolle.

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Endlich kam eine Mitarbeiterin mit einer neuen Tierpflegerin. Wutentbrannt kam sie auf mich zugestürzt und entriß mir Kevin --- ohne Worte...

Ich wollte mit ihr reden, dass der Maulkorb ihm ins Auge spießte und er eine Wunde hat, ich zuvor immer mit ihm ohne Maulkorb gehen durfte und ich diesen erst hier im Flur abgenommen hatte, nachdem wir bereits lange warteten ---

Doch sie rief mir nur zu: "Die Sache hat ein Nachspiel! - Wo ist der Maulkorb" - Ich zeigte darauf: "Er hängt dort." - Mit verachtenden Blicken ließ man mich stehen.


Diesmal dauerte die Reaktion keine Wochen, sondern binnen einer Woche bekam ich die fristlose Kündigung der Patenschaft und durfte Kevin nicht mehr ausführen. Die Kündigung ging viel, viel schneller als alle anderen Absprachen zuvor, während wir so lange um Kevin gekämpft hatten.


Sie hatten gewonnen, der Hund und wir verloren.


Man ist so machtlos und wir denken ständig an die Tiere dort im Tierheim Leipzig.

Und wenn ich mir die Fotos von Kevin ansehe, dann blutet mir auch heute noch mein Herz - denn er war einfach ein Traumhund."

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Jeder, der eine enge Beziehung zu einem Tier aufgebaut und dieses ins Herz geschlossen hat, kann die Trauer um den Verlust dieses Tieres nachfühlen. Sechs Monate hatte Frau B. um Kevin gekämpft.

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Als Grund für die Kündigung der Patenschaft (siehe unten) gibt dieser darin an, dass Frau B. nach dem Ausführen mit dem Hund ohne Maulkorb erschienen wäre. Dies stimmt so nicht. Natürlich trug Kevin den Maulkorb, als er nach dem Ausführen wieder ins TH kam. Erst nach langem Warten im Gang VOR Kevins Zwinger hatte Frau B. den Maulkorb abgenommen: Kevin war dort unter ihrer Kontrolle, hatte eine kleine Wunde (siehe oben) und es waren weder Menschen noch Tiere in der Nähe...

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Weiter begründet der TH-Chef die Kündigung damit, dass er gesetzlich gehalten ist, präventiv zu handeln.

Allerdings stellt sich die Frage: Warum musste Kevin den Maulkorb nicht bei den ersten Gassirunden tragen, als noch nicht bekannt war, wie sich der Hund verhält und Frau B. ihn erst kennen lernen musste?

Warum bestand der TH-Chef bei Kevin erst auf den Maulkorb, NACHDEM der Hund diese enge Beziehung zu Frau B. aufgebaut hatte und er 6 Monate lang bewies, dass er ein völlig friedfertiger Hund ist - egal ob Menschen oder Artgenossen gegenüber und selbst wenn man ihm Recourcen oder Nahrung wegnahm??

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