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Luke

Psychopharmaka - statt Zuwendung


Im Herbst 2017 erhielten wir von Besuchern des Tierheims Leipzig

dieses kurze Video mit dem Hinweis, dass dieser Hund sehr

apathisch wirkte, als bekomme er Beruhigungsmittel.

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Kurz darauf bestätigte sich dieser Verdacht. Ein Mann, der diesen Rüden

am 22.11.2017 im Tierheim Leipzig adoptiert hatte, berichtete uns Folgendes:

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Dieser Labrador, Luke, war im Sommer 2017 mit seiner Gefährtin Luna

von seiner Besitzerin im Tierheim abgegeben worden.
Die Hunde wurden getrennt und Luna vermittelt.

Luke lebte nun Monate in einem Einzelzwinger mit nichts als einer Plasteschale

ohne Decke darin. Er begann, sich die Pfoten wund zu lecken.


Bei der Adoption am 22.11. waren alle Pfoten wundgeleckt und er hatte auch ein offenes Sprunggelenk.

Mit Sicherheit vermisste er Sozialkontakte zu Menschen und Artgenossen, denn die Wunden heilten ab,

als er in seinem neuen Zuhause lebte.

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Statt mit Beschäftigung und sozialen Kontakten wurde dem Problem des Wundleckens im Tierheim mit Psychopharmaka begegnet. Er bekam täglich 80 mg Clomicalm. Dieses Medikament darf nur in Verbindung mit einer Verhaltenstherapie verabreicht werden. Auch darf Clomicalm nicht plötzlich abgesetzt werden.

Dies muss über einen Zeitraum von zwei Wochen schleichend erfolgen!!

All dies war bei Luke nicht der Fall.

 
Lukes neuem Halter wurde bei Übernahme im Tierheim lediglich mitgeteilt, dass er Luke für die Dauer der Probezeit neben Magentabletten auch kleine Tabletten verabreichen sollte bis diese alle wären.

 

 

 

Über die Wirkungsweise erfolgte keine Aufklärung. Ihm wurden die Tabletten abgezählt mitgegeben.

(Siehe Link zum Abgabevertrag rechts )

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Solange Luke Clomicalm bekam, war er ausgeglichen und schlief viel.

Nach dem abrupten Absetzen des Medikaments wurde er unglaublich gereizt und hektisch, begann zu schnappen und biß einer Bekannten des neuen Halters in die Hand.

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Wenn man die Hintergründe kennt, ist das Verhalten des Hundes nicht verwunderlich:
Er lebte zuvor monatelang allein in seinem kleinen Zwinger.
In einer Phase, wo dann alles neu für ihn war und unzählige Außenreize auf ihn einstürmten, wurde das Antidepressivum schlagartig abgesetzt...

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Sein uninformierter neuer Halter versuchte sein Bestes, war jedoch von Lukes derart verändertem Wesen so überfordert, dass er ihn schweren Herzens zurück ins Tierheim brachte.

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Obwohl Luke nicht einmal 3 Wochen bei ihm gelebt hatte, musste sein Halter zusätzlich 180 € an das Tierheim zahlen, als er ihn zurückbrachte.

Insgesamt zahlte er 354 € - hatte zwischenzeitlich viel Aufregung bis hin zu einer Bißverletzunghat und statt eines Hundes hat er nur traurige Gefühl, Luke wieder dort abgegeben zu haben.

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In Lukes Situation hätten sicher viele Hunde ähnlich reagiert.
Sein kurzzeitiger neuer Halter schildert ihn trotz allem als sehr sozialen und liebenswerten Hund, bereut inzwischen auch, ihn zurück ins TH Leipzig geschafft zu haben.
Doch er war einfach zum damaligen Zeitpunkt überfordert und konnte das Geschehen nicht einordnen.

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Hier abschließend sein kurzer Bericht:

"Ich war (im Tierheim Leipzig) oft einen Labrador-Retriever besuchen und habe ihn auch jeden Tag ausgeführt.
Er wurde mir als lieber Hund angepriesen, der mit der Zeit sehr anhänglich wird. Auf seine Allergien wurde ich hingewiesen, diese stellten aber für mich keine Probleme dar.

Zu mir wurde gesagt, er bräuchte noch ein bisschen Erziehung (Leinenführigkeit, Sitz, usw...) auch kein Problem.
Ich sollte ihn für die Dauer der Probezeit Magentabletten geben und kleine Tabletten, wo ich nicht wirklich wusste für was. Es waren Antidepressiva für Hunde. Damit er ruhig gestellt ist.

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Nach der Probezeit und nachdem die Tabletten alle waren, musste ich feststellen, dass Luke ein schwieriger Hund ist, der schnappt und beißt.


Ich rief im Tierheim an und bekam mein Geld nicht zurück und musste nochmals 180€ Abgabegebühr zahlen.

Und jetzt sitzt er wieder bei diesen Sch***verein. Was mir echt das Herz bricht aber ich kam leider nicht mehr mit ihm klar.


Echt Leute sucht euch ein anderes Tierheim!

Und noch eins:
Er wurde mir ausgehändigt mit einem Körpergewicht von gerade mal 28,6kg, was echt wenig ist für einen ausgewachsenen Labrador-Retriever seiner Größe."

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Luke ist mit Sicherheit kein gefährlicher Hund.

Er hatte sein Zuhause verloren, dann seine Hunde-Gefährtin, saß dann Monate in seinem Einzelzwinger... bekam Psycho-Medikamente ... ein neues Zuhause mit vielen neuen Eindrücken und Personen... In dieser Zeit wurden die Medikamte abgesetzt ...

Alles Gute für Luke - der für alles am allerwenigsten etwas kann!
 

Der Abgabevertrag bestätigt die Aussagen von Lukes neuem Halter: Clomicalm sollte plötzlich von einem Tag auf den anderen abgesetzt werden, nähere Auskünfte dazu gab es nicht.

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