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Ich sollte die Erlaubnis des Vermieters vorlegen. Als ich sagte, dass wir ein Eigenheim bewohnen, verlangte das TH die schriftliche Einwilligung meiner Tochter.

Nachdem ich versprach, diese zu besorgen, wurde mir mitgeteilt, ich könne

am Sonnabend, den 15.10.2017, ins Tierheim Leipzig kommen, sollte aber zur Sicherheit am Vortag nochmals dort anrufen.
Dies tat ich und mir wurde am Freitag, den 14.10., gesagt, dass es noch keine weiteren Bewerber für Max gibt und ich - wie besprochen - am nächsten Tag nach Leipzig kommen könne. Also fuhr ich mit den geforderten Unterlagen von Berlin nach Leipzig.

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Nach dieser recht weiten Fahrt teilte man mir im Tierheim plötzlich mit, es hätten sich nun doch weitere Bewerber gemeldet und diese würden Max in zwei Tagen zu sich holen zu einem 10-tägigen Probewohnen.
Ich war sprachlos: Am Vortag wurde mit mir telefonisch dieser Termin vereinbart und ich verbindlich als Interessent für Max festgelegt.
--- Verärgert und enttäuscht machte ich mich auf die Rückreise. Zuvor bat ich darum, mich unbedingt zu verständigen, sollten die anderen Bewerber Max doch nicht nehmen.


Einige Zeit später erhielt ich tatsächlichen einen Anruf aus dem TH Leipzig, dass ich Max haben könne. Wie ich später erfuhr, hatte es keine Probevermittlung gegeben.

Als neuer Termin wurde der 6. November vereinbart. Diesmal wurde mir seitens des Tierheims zugesichert, dass ich Max am selben Tag mitnehmen dürfe, also nicht nochmals die weite Fahrt für umsonst zurücklegen müsse. Ich sollte meinen Rüden mitbringen, um zu testen, ob sich die beiden Hunde vertragen.


In Begleitung einer Freundin und meines Hundes fuhr ich zum zweiten Mal von Berlin in das

TH Leipzig. Dort ließ man uns zunächst 2,5 Stunden warten!

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Während dieser Zeit beobachtete ich den Tierheim-Betrieb und war, genau wie bei meinem ersten Besuch, ziemlich erschrocken über das, was ich dort sah: Tierheimmitarbeiter führten Hunde aus, allerdings führte die Gassirunde nur über den Tierheimparkplatz - dauerte also pro Hund nur 10 Minuten. Es gab kein Streicheln und keine Zuwendung für die Hunde, obwohl diese regelrecht darum bettelten.

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Dies beobachtete ich auch bei den Hunden, die in die Ausläufe gebracht wurden. Es kam immer nur EIN Hund in den Auslauf. Sozialkontakte gab es nicht. Ein Hund rannte die ganze Zeit ziemlich gestört und laut winselnd im Auslauf auf und ab. Nach 10 Minuten wurde er wieder in seinen Zwinger gebracht und der nächste Hund kam an die Reihe.


An beiden Tagen sah ich keinen einzigen ehrenamtlichen Gassigeher für die vielen Hunde und ebenso kaum Besucher. An dem Samstag kam lediglich eine Familie mit Kind, die kurz darauf das TH wieder sehr verärgert verließ.

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Ich habe Einblick in andere Tierheime, bin z.B. regelmäßig im TH Berlin. Derartige Zustände wie im TH Leipzig sind mir noch nicht begegnet. Ich war schockiert über die Isolation der Hunde, wie unsauber das Haus war und wie stark es bei den Tieren nach Urin stank.

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Zurück zu Max. Nachdem wir 2,5 Stunden gewartet hatten, kam endlich eine TH-Mitarbeiterin. Sie hatte einen Maulkorb in der Hand und verlangte, dass ich diesen meinem Hund aufsetze.

Ich erklärte, dass dies unnötig sei, da er völlig friedfertig und auch nicht an einen Maulkorb gewöhnt ist. Darauf erklärte mir die Mitarbeiterin, dass der TH-Chef Michael Sp. auf Maulkörbe besteht und er sonst die Vermittlung von Max nicht genehmigt.

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Also setzte ich meinem Hund notgedrungen diesen Maulkorb auf.

Er war aus Eisen und meinem Hund viel zu groß.
Mein Hund versuchte, den für ihn ungewohnten Maulkorb zu entfernen.

Da er ihm eben viel zu groß war, blieb er mit der Pfote darin hängen und verletzte sich: Die Pfote riss ein und eine Kralle wurde direkt heraus gerissen. Ich nahm meinen Hund hoch und wollte ihn trösten, da er stark blutete.

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Inzwischen wurde Max gebracht. Auch er trug einen Maulkorb, obwohl der gerade einmal einjährige Rüde ebenfalls nicht aggressiv ist. Ich war entsetzt über Max` Zustand. Er hatte seit unserem letzten Besuch ziemlich abgenommen und machte mir auch mental keinen guten Eindruck. Herr Sp., der dann ebenfalls dazu kam, erläuterte dazu, dass er schlecht fressen würde und hyperaktiv wäre.

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Ich wollte zur Erinnerung an diese unsere erste Begegnung ein Foto von Max machen.

Dies untersagte Herr Sp. mit aller Deutlichkeit (sonst könne ich gleich ohne Max nach Hause fahren!!!).

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Da mein Hund stark blutete und auch Schmerzen hatte, wollte ich keine ausführliche Begegnung der beiden Hunde. Doch der TH-Chef Sp. verlangte, dass ich ihn in den Auslauf zu Max setze, damit man sieht, ob sich die Hunde vertragen. Ich versuchte zu erklären, dass man in dieser Situation (Verletzung, Maulkorb, ungewohntes Umfeld usw.) eh keine Schlüsse ziehen könne. Doch er meinte, es wäre Quatsch, mein Hund sei nicht sehr verletzt und ich solle die Hunde in Ruhe lassen.

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Dies war eine schlimme Situation: Einerseits hatte ich Max bereits ins Herz geschlossen und ging darum auf die Forderungen des TH-Chefs ein, damit ich ihn nach Hause holen konnte, andererseits merkte ich, dass mein Hund Schmerzen hatte und von Max in Ruhe gelassen werden wollte. Die TH-Mitarbeiterin stand die ganze Zeit grinsend dabei, obwohl mein Hund stark blutete. Da riss mir die Hutschnur und ich sagte ihr deutlich, dass an dieser Situation nichts Lustiges ist...

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Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass Herr Sp. krampfhaft nach einem Grund sucht, warum Max nicht zu uns ziehen dürfe. Als erfahrene Hundehalterin und langjährige Pflegestelle für z.T. schwer kranke Hunde war ich über seinen - meiner Meinung nach - inkompetenten Umgang mit und seine Äußerungen zu den Tieren sehr erschrocken.

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Plötzlich sagte er, ich solle erst einmal mit meinem Hund in Berlin zum Tierarzt gehen. Dann würde er persönlich nach Berlin kommen und Max zu uns bringen. Also fuhren wir schweren Herzens wieder ohne Max nach Hause, obwohl das Tierheim uns zuvor versprochen hatte, dass wir ihn diesmal mitnehmen dürften.

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Zuvor bat ich noch um etwas Wasser für meinen Hund. Das Wasser, das eine Tierpflegerin meinem Rüden dann anbot, war bereits grün und ich lehnte dieses ab. Die TH-Hunde im Auslauf bekamen dieses so zu trinken.

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Auf der Rückreise gerieten wir noch in einen Stau, so dass wir erst in der Nacht um 2 Uhr in Berlin ankamen.

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Gleich am nächsten Tag rief ich wieder im Tierheim Leipzig an, nachdem ich mit meinem Hund beim Tierarzt gewesen war.
Ich betonte, dass ich Max ins Herz geschlossen habe und ihm unbedingt ein Zuhause geben möchte. Zwei Mal versuchte ich darum, Herrn Sp. an das Telefon zu bekommen. Immer wurde gesagt, er wäre gerade nicht im Haus. Ich bat um einen Rückruf. Dieser wurde mir zugesichert, erfolgte aber nicht.
Auch legte die TH-Mitarbeiterin mitten im Gespräch einfach auf... Ein solcher Umgang mit Interessenten ist wirklich unakzeptabel.

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Max hätte bei uns ein liebevolles Zuhause bekommen in einem Haus mit Grundstück, zu dem sogar ein großer Hundepool gehört. In den Nachbarhäusern wohnen meine Kinder, so dass immer jemand für die Hunde da ist.

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Statt dessen haben wir für nichts zwei weite Fahrten nach Leipzig unternommen, weil wir den Absprachen mit dem TH-Chef geglaubt hatten. Unser Hund hat sich auf Grund des - in meinen Augen völlig unsinnigen und unprofessionellen - Prozederes bei der Hundebegegnung stark verletzt und hatte nach Aussage unseres Tierarztes schlimme Schmerzen. Und Max sitzt noch immer in seiner Einzelzelle im TH Leipzig und so wie ich seinen veränderten Zustand bei unserem letzten Besuch erlebte, bin tatsächlich in Sorge, dass er dort eingeht.

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Es ist für mich völlig unverständlich, dass ein solcher Tierheimchef über die Jahre geduldet wird, dass die Stadt nichts gegen diese Art der Hundehaltung und die vielen verhinderten Vermittlungen unternimmt. Es muss doch bei Vergleichen mit anderen Tierheimen auffallen, dass in diesem Tierheim viele Langzeitinsassen und jede Menge "gefährliche" Hunde leben usw.

Bei Isolation, fehlender Beschäftigung und fehlender sozialer Zuwendung wird jeder Hund mit der Zeit schwierig. Die Stadt muss doch daran interessiert sein, dass Tiere schnell ein Zuhause finden und nicht als Problemhunde im TH alt werden."


 

 

 

 

 

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