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Da die Katze offensichtlich krank war, wollte ich sie ins Tierheim Leipzig bringen, damit sie zunächst versorgt und dann evtl. ihrem Besitzer übergeben werden kann, sobald dieser ermittelt wurde. Um die Katze zunächst zu sichern und dann zum Tierheim zu bringen, habe ich meine Transportbox geholt. Ich hatte Angst sie anzufassen, da sie krank aussah. Ich musste sie aber gar nicht anfassen. Beim Anblick der Box ist die Katze aufgestanden und ganz langsam, freiwillig in die Box gekrochen. Dort hat sie sich vermutlich in Sicherheit gewähnt und geborgen gefühlt. Der Stress war ihr sehr anzumerken.


Ich habe dann beim Tierheim angerufen, um mich anzukündigen. Dort hat man die Situation gem. meiner Schilderung sofort erkannt und hat noch am Telefon Suchmeldungen abgeglichen. Leider gab es keine Suchmeldung für die Katze. Dann hat man mich an das Veterinäramt verwiesen. Ich habe zunächst bei der Leitstelle angerufen. Der Mitarbeiter dort hat die Situation auch erkannt und war mir gegenüber sehr hilfsbereit. Er hat mich sogar zurückgerufen, nur um mir mitzuteilen, dass er weiterhin versucht, jemanden beim Veterinäramt zu erreichen.


Ich wurde dann auch von einer Mitarbeiterin des Veterinäramtes angerufen. Diese sah nicht die Notwendigkeit, dass dieser Katze geholfen werden müsste. Ich habe ihr genau das Gleiche geschildert, wie dem Tierheim und dem Mitarbeiter von der Leitstelle. Aber das kam überhaupt nicht bei ihr an. Ich habe von ihr Vorschläge bekommen, die mich sprachlos gemacht haben: Ich sollte die Katze rausscheuchen, da sie ein Streuner ist. Ich habe ihr erklärt, dass die Katze sich nicht rausscheuchen lässt.

 

Dann sollte ich die Box mit der Katze auf den Hof stellen und bis Montag warten. Wenn die Katze dann den Anschein macht, dass sie im Sterben liegt, wird jemand vom Veterinäramt vorbeigeschickt.
Ich habe gesagt, dass ich schon jetzt nicht ausschließen kann, dass die Katze im Sterben liegt. Sie erschien mir apathisch. Außerdem haben wir sehr hohe Temperaturen draußen, da stellt man noch nicht mal ein gesundes Tier einfach so raus. Dann wurde ich gefragt, ob ich die Katze nicht bis Montag in meiner Wohnung betreuen könnte. Das habe ich verneint, da ich bereits 2 Katzen habe und diese Katze hier krank zu sein schien.


Dann wurde ich gefragt, ob ich die Katze nicht im Treppenhaus betreuen könne. Zu dieser Aussage werde ich jetzt meine Meinung nicht  kundtun. Am Telefon hat es mir die Sprache verschlagen . Ich wurde dann noch gefragt, ob ich wisse, wie voll das Tierheim sei. Natürlich kann ich mir das sehr gut vorstellen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass bei mir im Treppenhaus eine kranke, hilfsbedürftige Katze lag. Die Frau machte auf mich den Eindruck, sich nicht mit Tieren auszukennen.


Viel schlimmer aber ist, dass 1. mir nicht geholfen wurde. Ich wurde angehalten, wegzuschauen. Und 2. dass der Katze nicht geholfen wurde. Ich habe erwartet, dass wenigstens irgendjemand die Katze anschaut, um festzustellen, ob sie krank ist oder nicht. Außerdem wäre zu bedenken, dass diese Katze sich auf der Straße vermehren könnte bzw. auch ihre Krankheit verbreitet hätte.


Ich habe gemerkt, dass ich beim Veterinäramt überhaupt nicht vorwärts komme und man mich mit haarsträubenden Aussagen abwimmelt. Die Vermutung liegt nahe, weil es später Nachmittag an einem Freitag war.


Hier hätte geholfen werden müssen! Für mich ist das ganz klar unterlassene Hilfeleistung!
Da ich die kranke Katze aus dem Treppenhaus entfernen musste, habe ich sie zu meinem  Tierarzt des Vertrauens gebracht. Dort hat man mir geholfen und sich mit dem privaten Tierschutz in Verbindung gesetzt. Der Tierarztbesuch war mehr als notwendig.

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Die Katze hatte Fieber, musste eine Woche lang (!) stationär aufgenommen und versorgt werden. Sie hat zwei Tage lang nichts gefressen, sie war augenscheinlich schon länger draußen unterwegs und in schlechter Verfassung. Die Kosten für diese Behandlung hat der private Tierschutz übernommen. Bei einer Woche stationärer Behandlung können Sie sich vorstellen, dass die Behandlungskosten kein Schnäppchen waren.
Es ist eine Frechheit, dass  das Amt, was dafür zuständig ist, diese Aufgabe auf Privatpersonen abwälzt.


Die Katze hat sich erholt. Sie ist gechipt, aber leider nicht registriert.  Sie ist also definitiv kein Streuner. Eine Reaktion auf meine Fundmeldung habe ich bis heute nicht erhalten, also ist zu vermuten, dass niemand diese Katze vermisst.
Ich wünsche mir auch, dass die Zustände in Leipzig besser werden.

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